Dienstag, 3. März 2015

Die Irrtumslosigkeit der Bibel


Wir haben bereits gesehen, was es bedeutet, dass die Bibel von Gott inspiriert ist. Jetzt geht es noch darum, dass sie in ihrer Inspiration vollkommen irrtumslos ist. Das betrifft die gesamte Bibel, Buch für Buch, Kapitel für Kapitel, Vers für Vers und Wort für Wort. Der Begriff Irrtumslosigkeit bedeutet, dass die Autographen (so nennt man die originalen Handschriften, die allerdings heute nicht mehr vorhanden sind) in den Originalsprachen keinen einzigen Fehler oder Irrtum enthalten.

Das Buch der Offenbarung hat als letztes Buch die gesamte biblische Offenbarung beendet. Deshalb heißt es dort: Fürwahr, ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand etwas zu diesen Dingen hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen zufügen, von denen in diesem Buch geschrieben steht; und wenn jemand etwas wegnimmt von den Worten des Buches dieser Weissagung, so wird Gott wegnehmen seinen Teil vom Buch des Lebens und von der heiligen Stadt, und von den Dingen, die in diesem Buch geschrieben stehen. (Offenbarung 22, 18 – 19) Diese Worte des Herrn Jesus Christus müssen wir ernst nehmen – es steht viel auf dem Spiel!

Gerade weil die Bibel ja in dynamischer Weise inspiriert ist, haben die verschiedenen Autoren der biblischen Bücher auch unterschiedlich geschrieben. Der Evangelist Lukas war Arzt, weshalb seine Berichte auch wissenschaftlich viel exakter waren. Petrus, dessen Bericht von Markus aufgeschrieben wurde, war ein einfacher Fischer und hat aus der Sicht des einfachen Volkes geschrieben. So kommt der Charakter und die Persönlichkeit der einzelnen Autoren immer wieder zum Vorschein. Deshalb ist es auch kein Widerspruch gegen die Irrtumslosigkeit, wenn jemand schreibt, dass die Sonne auf- und untergehe. Das entspricht einfach dem, was die Menschen gesehen haben und ist deshalb korrekt.

Interessant ist, dass Jesus ganz viel aus dem Alten Testament zitiert und damit bestätigt hat. Ganz besonders oft waren das gerade die Berichte des Alten Testaments, die heute besonders unter Beschuss stehen:
- Schöpfung und Ehe (Matthäus 19,5)
- Sintflut und Arche Noah (Lukas 17,26-27)
- Sodom und Gomorrah (Lukas 17,28-29)
- Tyrus und Sidon (Matthäus 11,21-22)
- Die Beschneidung (Johannes 7,22)
- Das Passah (Matthäus 26,2)
- Das Gesetz (Johannes 7,19)
- Die Gebote (Matthäus 19,7-9)
- Der brennende Dornbusch (Markus 12,26)
- Jona und der Riesenfisch (Matthäus 12,40)
- Die Buße Ninives (Matthäus 12, 41)
- David, der Schaubrote aß (Matthäus 12,3)
- Die Dürre zur Zeit Elias (Lukas 4,25)
- Die eherne Schlange (Johannes 14-15)
und so weiter. Jesus hat also bestätigt, dass alle diese Begebenheiten, von denen das Alte Testament berichtet, vollkommen wahr sind.

Wir haben bereits gesehen, dass Gott die Persönlichkeit der einzelnen Autoren nicht ausgeschaltet hat, sondern jeder so schreiben lassen, wie es ihm entspricht. Das ändert nichts an der Irrtumslosigkeit der Bibel. Genau dasselbe gilt auch für verschiedene grammatikalische Konstruktionen, die manchmal auf den ersten Blick „falsch“ aussehen. In Wirklichkeit haben uns diese Konstruktionen eine ganze Menge zu sagen. So wird etwa dem Heiligen Geist (das hebräische Wort Ruach ist weiblich und bedeutet Wind, Atem, Hauch, Geist) manchmal ein Verb in der männlichen Form beigefügt. Dies ist kein Fehler, sondern fordert uns auf, danach zu suchen, was uns diese Konstruktion zu sagen hat.

Das bedeutet aber auch, dass wir aufgerufen sind, die Bibel als eine Sammlung vieler historischer Dokumente zu sehen, die uns auch in Bezug auf das, was sie erzählen, völlig zuverlässig sind. Die Bibel versucht nicht einfach, Unerklärliches zu erklären, sondern gibt uns vor, was korrekt ist. Sie sagt uns, dass alles einen Schöpfer hat, der die Naturgesetze geschaffen hat und immerzu dafür sorgt, dass wir uns auf jene verlassen können. Ein Naturgesetz wohnt nicht einfach „automatisch“ in einer Sache drin. Es muss erschaffen und erhalten werden. Ein Wissenschaftler, dessen Aufgabe es ist, die Realität zu sehen, zu betrachten, zu beschreiben und zu untersuchen, muss sich in dieser Hinsicht auf den Schöpfer verlassen – selbst wenn er dessen Existenz verleugnet.

Was passiert aber, wenn wir als Christen anfangen, die Irrtumslosigkeit der Bibel zu bezweifeln oder gar abzustreiten?

1) Wir bekommen ein Problem mit Gottes Charakter. Plötzlich ist Gott nicht mehr zuverlässig. Gott wird zum Lügner. Und wir müssen uns fragen: Wenn Gott ein Lügner ist, müssen wir als Gottes Nachahmer dann auch zu Lügnern werden?

2) Wir bekommen ein Problem mit der Frage, worauf wir uns verlassen können. Wenn die Bibel Irrtümer enthält, was ist dann der Maßstab dafür, um Irrtum von Wahrheit unterscheiden zu können? Es wird nicht nur alles subjektiv, sondern wir können damit auch gleich die ganze Bibel in die Tonne kloppen.

3) Wir bekommen ein Problem mit uns selbst. Am Ende kommt es nur noch auf uns selbst an – wir sind dazu verdammt, unser eigener Maßstab zu sein und uns ein Leben lang um uns selbst zu drehen. Jeder Mensch, der einigermaßen realistisch denkt, kann dies nur als Fluch sehen, da er weiß, wie wenig Verlass auf sich selbst ist.

Die Worte des Herrn sind reine Worte, in irdenem Tiegel geschmolzenes Silber, siebenmal geläutert. Du, o Herr, wirst sie bewahren, wirst sie behüten vor diesem Geschlecht ewiglich! Es laufen überall Gottlose herum, wenn die Niederträchtigkeit sich der Menschenkinder bemächtigt. (Psalm 12, 7 - 9)

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